Donnerstag, 14. Juli 2011

Vancouver Island

Da wir in Canada oft in Provicial Parks ohne Internetanschluss unterwegs waren, ist der Blog gegen Schluss etwas zu kurz gekommen.

Bereits seit dem 30. Juni wir nämlich wieder zu Hause und so werden die Bilder der letzten Wochen unserer Reise jetzt hier noch nachgeliefert:


Noch in Vancouver haben wir unser Reiseauto übernommen - es ist aber leider nicht der schöne Bus rechts sondern die graue Maus links.


Auf Vancouver Island haben wir zuerst Victoria (die Hauptstadt der Provinz British Columbia) besucht.

Freche, wie sie sind, haben die Canadier dort eine Kopie des Bundeshauses aufgestellt und dann erst noch wunderschön am Meer.
In der Aare baden ist aber trotzdem schöner, ätsch.


In Victoria gibt es ein superspannendes Museum. Man kann dort viel selber ausprobieren und praktischerweise kann auch schon mal alle Tiere ansehen, die man dann später in Natura auch noch zu sehen hofft. So können wir dann vielleicht wenigstens den Bären vom Elch unterscheiden.


Die Vögel sind etwas makaber ausgestellt. Gemäss einem Infoschild ist das aber die schonenste und platzsparendste Art der Lagerung.


Gezeigt wird auch die Geschichte der "First Nations" (Indianer, wie wir sagen), inklusive der tragische Seite nach dem Eintreffen der Weissen. Die vielen Ausstellungsstücke (im Bild zeremonielle Masken) und die dazugehörigen Geschichten und Legenden sind faszinierend.










Die Besuche bei den Cousins von Käthi in Comox und Campell River waren eindeutig die Höhepunkte auf Vancouver Island.



Hier sind alle vereint, von links nach rechts:
Käthi, Stefan + Ami, Ruedi + Steffi + Brigitte
Bei beiden Familien wurden wir herzlich aufgenommen und wir danken nochmals ganz herzlich für die Gastfreundschaft und die vielen tollen Dinge, die wir zusammen unternommen haben!



Beide Cousins sind etwas speziell, was die Mobilität angeht.

Bei Stefan wird fleissig an diversen Allradfahrzeugen gearbeitet und auf dem Gelände gibt es ausserdem noch mindestens einen Bagger, ein Boot, einen Isetta und diesen Jaguar...


Bei Ruedi gibts neben einem selbstgemachten Segelboot, diversem antikem Schiessgerät und kunstvollen Knoten ebenfalls Allradiges zu bewundern - in seinem Fall sogar mit sechs Rädern. Das hat den Vorteil, dass man bei Bedarf z.B. auf einem Hügel fährt und dort zwei Räder einfach hängen lassen kann.


Und so sieht in den Augen der Beiden wohl eine Strasse aus. (Wir hatten es bisher Bachbett genannt.) Jedenfalls sind wir darin dann tatsächlich hochgefahren - mit 4-Rad Allrad, frisch revidierten Bremsen und ohne Reserverad ;-)


Unser erster Bär! Bei der Fahrt auf den Mount Washington (ausnahmsweise auf einer geteerten Strasse) haben wir wie von Stefan angekündigt, tatsächlich unsere ersten Bären gesehene. Drei Stück an einem Abend, nicht schlecht, oder?


Auf dem Berg hatte es Ende Mai immer noch 2-3 Meter Schnee... Der letzte Winter hatte nämlich massenhaft Schnee gebracht, rund 16 Meter total. Das wären dann so ca. 15.85 Meter mehr als im Berner Oberland gewesen. Und das bei einer Gipfelhöhe von nur 1.585 Meter...
Mitte Juni wurde das Skiresort für den Vatertag nochmals geöffnet. (Leider waren wir an diesem Tag aber schon auf dem Festland.)


Das Museum hat nicht zuviel versprochen. Seehunde und Seelöwen haben wir nun auch live gesehen...


...und Adler im Flug


und auf dem Baum...

Leider haben wir aber trotz mehreren Versuchen keine Orcas gesehen. Offenbar waren sie gerade nicht in der Gegend zu dieser Jahreszeit.




Auf dem Weg nach Tofino haben wir im Cathedral Grove und auch anderswo solche riesigen Bäume bewundert.


Der viele Regen hatte wenigstens den Vorteil, dass die Wasserfälle besonders eindrücklich waren.


Ein Nachteil des meistens nass-kalten Wetters war andererseits die Rauchentwicklung bei Peters Feuerungsversuchen.

Die Canadier sind übrigens knallharte Camper. Am Wochenende sind, Wetter hin oder her, die Campings voll und jeder macht wie obligatorisch ein Feuer. Und zum Schlafen gehen sie dann wieder in das so ca. 10 Meter lange RV (Recreational Vehicle = Wohnmobil).


So hat unser sehr schöner Zeltplatz in Ucuelet ausgesehen...



...Aussicht bei Flut...


...und das Gleiche bei Ebbe - ein ziemlicher Unterschied.


Herrliche Landschaften im Pacific Rim National Park zwischen Ucuelet und Tofino.











Es wird sogar gesurft - allerdings etwas anders gekleidet als in Hawaii, aber mit viel Stil!


Die Fahrt auf mit dem Postboot "Francis Barcley" von Port Alberni nach Bamfield war nässer den je. Eigentlich hat es den ganzen Tag mindestens genieselt und höchstens geschifft.


Lieferung der Post unterwegs an dieses Postbüro.

Leider waren auch auf dieser Fahrt keine Orcas zu sehen. Dafür hatte es 4 Bären am Ufer, die wir gesehen haben und wahrscheinlich noch Dutzende mehr, die sich versteckten... und in den Bäumen hockten massenhaft Adler, mehr als 20 haben wir gezählt, am weissen Kopf erkennt man sie recht leicht und von weitem.



Am Lake McIvor bei Campbell River konnten wir das einzige Mal auf unserer Canada Reise baden. Es war aber auch dort noch nicht so richtig heiss... man beachte die Schneeberge im Hintergrund.


Wenn man an diesem See wohnt, hat man ausser dem Böötli natürlich auch gerne ein Wasserflugzeug vor dem Haus, sonst kommt man ja nirgends hin...




Hier steht Käthi im Meer. Das ist zum Baden einerseits zu kalt und andererseits auch etwas zu wenig tief, im Moment ist nämlich gerade Flut und man könnte noch weit zu Fuss hinaus laufen.


Der Steg von Campbell River. Im Hüsli rechts gibts feine Glace, sofern man lang genug anstehen mag.


Auf einer weiteren Bootsfahrt von Campbell River aus, sahen wir wunderschöne Landschaften...


...und wiederum Bären...



...und viele Seehunde...



...und Gezeitenstrudel.

Wegen der starken Flut und Ebbe und wegen der Bodenbeschaffenheit unter Wasser bilden sich an manchen Stellen riesige Strudel (wie im Ablauf der Badewanne). Sehr eindrücklich - vor allem, wenn man dann mit dem Boot durchfährt und das Ganze etwas in Schräglage gelangt. Aber eben, die Seehunde plantschen ja schliesslich auch darin, da kann es ja eigentlich nicht soooo gefährlich sein.



Auf Vancouver Island ist die "Logging Industrie" (wir würden sagen: die typisch kanadischen Holzfäller) überall präsent.
Es hat ja tatsächlich auch viel Wald - aber eigentlich nicht mehr so viele alte Bäume. Für uns ist es jedenfalls sehr ungewohnt und wir gehen mal davon aus, dass sie schon wissen, was sie tun.

Immerhin wird scheints für jeden gefällten Baum wieder ein Neuer gepflanzt. So in hundert Jahren wird es dann also wieder nachgewachsen sein...



Das geschlagene Holz wird im Wasser transportiert...


...und so sieht es dort aus, wo "active logging" gerade stattfindet, resp. stattgefunden hat.












Auf den Strassen gibt es für unsere Begriffe auch manch Kurioses zu sehen. Bezüglich Umbauten und Lärmpegel von Autos und Töffs sind die Vorschriften wohl etwas weniger eng als in der Schweiz.
Und auch bei Booten hat man offenbar lieber einen Motor mehr als einen zu wenig.



Das ist zum Schluss der Steg (mit Bergen im Hintergrund) unserer Fähre von Vancouver Island hinüber nach Powell River. Es hat uns hier sehr gut gefallen und wie die Zukunft zeigen sollte, hatten wir hier eigentlich noch das beste Wetter der sechs Wochen Canada.